Tag 1: Anreise mit Hindernissen
Durch Kofferaufgabe-Probleme sind drei mit dem eigentlichen Flugzeug nicht mitgekommen. Umbuchen und hinterherfahren — eine nicht nur kostspielige, sondern auch nervige Angelegenheit… Aber zu späterer Abendstunde waren dann alle 35 in Lourdes wieder vereint, wovon einige am abendlichen Rosenkranz in der regengeschützten Basilika teilgenommen haben.
Tag 2: u. a. Grotten von Betharram
Der erste ganze Tag vor Ort begann mit einer heiligen Messe in der Kapelle St. Anna an der Oberen Basilika zu Ehren der heiligen Bernadette. Wir haben dabei über das erste Kennzeichen einer synodalen Kirche nach Papst Franziskus nachgedacht: das Zuhören. Im Anschluss sind wir an der Grotte vorbeispaziert, um den Kreuzweg der Kranken und Behinderten zu meditieren.
Am Nachmittag ist die Gruppe aufgebrochen in die Grotten von Betharram, einem beeindruckenden Werk der Schöpfung, da das Wasser sich seinen Weg bahnt und nicht nur neue Räume, sondern auch kleine Kunstwerke entstehen lässt.
Am späteren Abend gab es die Möglichkeit zur Teilnahme an der Lichterprozession im Freien mit vielen Gläubigen, gefühlt aus aller Welt und jeden Alters.
Tag 3: u. a. der große Kreuzweg
Am Samstag gab es — vor allem für die länger in die Nacht hinein Zusammensitzenden — die Möglichkeit, länger auszuschlafen. Erster Programmpunkt war unsere Messfeier am späteren Vormittag in der Kapelle St. Jean d’Arc, wieder an der oberen Basilika. An diesem pilgerreichen Marien-Samstag wird das Fest der Apostel Simon und Judas gefeiert, das uns Gelegenheit geboten hat, über “Synodale-Kirche-Merkmal” Nummer zwei nachzudenken: der Austausch.
Nach einer Betrachtung der lichtreichen Geheimnisse an der Fassade der Basilika bei schönstem Pilgerwetter gab es nach dem Mittagessen (mit wechselnden Tischnachbarn, um sich vielfältig auszutauschen) die Gelegenheit, den großen Kreuzweg mit lebensgroßen Figuren betend zu betrachten, und nach dem Abendessen war wieder Lichterprozession unter noch größerer Beteiligung mit Tausenden von Gläubigen.
Tag 4: Sonntagsgottesdienst an der Grotte, Lourdes-Besichtigung
Am “Tag des Herrn” hieß es früher aufstehen, denn uns wurde der öffentliche deutschsprachige Sonntagsgottesdienst an der Erscheinungsgrotte zugewiesen. Dank der Zeitumstellung war 7.30 Uhr aber auch erträglich.
“Liebe, dann tu, was Du willst” — oder im Rahmen bleiben, und dann das Zutrauen erhalten, selbst Konkretes zu regeln, um auch Kirche aus und in allen Nationen sein zu können — darüber haben wir aus den Schrifttexten und mit Blick auf die Erscheinungen nachgedacht und am Ende natürlich das Lourdes-Ave gesungen.
Nach dem Frühstück lud “le petit train”, zu deutsch “der kleine Zug”, von uns “Lukas” genannt, zur Rundfahrt durch Lourdes ein, um vor allem an den Stätten aus dem Leben Bernadettes vorbeizukommen. Einen besonderen Eindruck in das damalige Leben erhielt man durch “le petit Lourdes”, eine in 25jähriger Arbeit hergestellte Veranschaulichung des damaligen Ortes.
Am Nachmittag gab es noch einmal im Heiligen Bezirk eine Wiederholung des Gehörten aus dem Leben Bernadettes. Zeugen einer beeindruckenden eucharistischen Prozession mit Kranken konnten wir zudem werden, durchgeführt von einer Ordensgemeinschaft mit sehr vielen jungen Leuten.
Der Pilger-Teil des Tages endete auch am Sonntag mit der Lichterprozession, zu der das Lourdes-Ave, das Rosenkranzgebet, die gemeinsame Fürbitte sowie die verschiedenen Sprachen gehören.
Tag 5: Abschied von Lourdes
An unserem letzten Tag haben wir uns nochmals zur Grotte begeben, ums uns, von den Erscheinungen hörend und von von diesem besonderen Ort Abschied nehmend, von Maria zu Jesus führen zu lassen: Nach der Visite der Rosenkranzbasilika und der Krypta haben wir unsere Abschlussmesse mit Segnung der Andachtsgegenstände wieder in St. Anna gefeiert.
Nach dem Mittagessen ging es mit dem Bus wieder nach Toulouse, um von dort nach München zu fliegen und anschließend nach Hause transferiert zu werden — dieses Mal nicht nur mit allen an Bord, sondern auch mit vielen Eindrücken und einem gestärkten Glauben.